Ellen Schulze arbeitet mit einer Schichttechnik, für die sie Ölfarbe und Pigmente verwendet. Dabei mischt sie die Farben nicht nur auf einer Palette, sondern gerne auch direkt auf der Leinwand. Die Pigmente - Kreide von Sarti welche leicht gelblich ist oder heller geriebener Marmor - werden in die Farbe einmassiert. Die Pigmente sind fein und puderig, sodass ein feinstofflicher lichter Schleier über den Bildern zu liegen scheint. Auch überdeckt die Künstlerin Farbschichten, die sie dann durch Spachtel- oder Kratztechniken wieder aufdeckt. Das Überdecken, Freilegen und Mischen von Ölfarben mit Pigmenten schafft Bildtiefe und unterschiedliche Bildebenen. Die Dynamik eines Bildes wird in besonderer Weise duch Kontraste geschaffen. Sie "feilt" so lange an einem Bild, bis Komposition, Kontrast und Struktur in einer Harmonie münden.
Die Bilder kommen ursprünglich aus der abstrakten Malerei. Sie entstehen von einem Urgedanke ausgehend, der dann im Schaffensprozeß zu etwas ganz Neuem führen kann. Die Ideen stammen zum einen aus der direkten Umgebung - dem urbanen Umfeld, wie der Architektur, aber auch der Natur- und Wasserwelt sowie dem Segelsport.
Die Künstlerin läßt dem Betrachter die Freiheit die Bilder selbst auszurichten. "Meine Bilder bilden eine Art inneren Kompaß. Die Bilder dürfen gedreht werden, bis sich für den Betrachter Harmonie einstellt und die innere Kompaßnadel zur Ruhe kommt". Somit ist Ellen Schulzes Kunst eine flexible und dynamische, die sich findet, wenn der Betrachter das Bild ausgelotet und verortet hat.
Der Wind ist ein wichtiger Bestandteil in der Malerei von Ellen Schulze. Der Wind hat für sie eine Sonderstellung der 4 Elemente. Ohne den Wind gibt es keine Wellen, keine Bewegung der Blätter. Die Natur wird belebt und bewegt - durch den Wind.